2015 war das große Jahr der Investitionen in die eigene Handlungsfähigkeit und Logistik für Amazon. Um den gewaltigen Logistikaufwand zu bewältigen, investiert Amazon in eigene Fuhrparks und Flotten. Amazon wird in diesem Jahr mit „Prime now“ seine Kunden an manchen Großstädten und Ballungsräumen innerhalb von nur 2 Stunden beliefern können. Dieser Service wird nun großflächig in den USA ausgerollt und ist auch in Zukunft für bestimmte Teile in Deutschland geplant. Amazon wird mit diesem Service seine Vormachtsstellung weiter ausbauen können und scheint unerreichbar zu enteilen. Diese Veränderung wird auch andere Händler und Onlineshopbetreiber betreffen, da die Standards von Amazon die ganze Branche beeinflussen. Die 1-tägige Lieferzeit gehört bei vielen Käufern schon heute zum Kaufkriterium eines Artikels. Falls Händler den fulfilled-by-Amazon Service (FBA) bisher noch nicht genutzt haben, wird es jetzt Zeit.
Aufwertung von Amazon Prime
Amazon fügt dem Kunden zur Prime-Mitgliedschaft somit einen weiteren erheblichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hinzu. Dies wiederum wird dazu führen, dass immer mehr Kunden in die Prime-Mitgliedschaft eintreten. In den USA beispielsweise sind es inzwischen 50 Millionen Menschen, die Amazon „Prime“ nutzen. Im Jahr 2015 konnte Amazon 7 Millionen neue Prime-Mitglieder in den USA gewinnen, interessanterweise 3 Millionen davon in den ersten 3 Wochen des Dezembers. Amazon wächst und es wird in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach so weitergehen. Artikel, die von Amazon versendet werden haben eine sehr hohe Nachfrage, auch weil Amazon Standards setzt, an die sich der Kunde gewöhnt. Prime-Mitglieder kaufen ihre Waren fast nur noch über Amazon und schauen sich nur selten auf anderen Marktplätzen oder Online-Shops um.
Was können Händler tun, um am Wachstum von Amazon zu profitieren?
1. Nutzen Sie FBA!
FBA-Artikel werden besser von Amazon geranked (bessere Reihung im Suchergebnis) und Sie haben einen nicht unerheblichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die ihre Produkte im Eigenversand anbietet. Amazon verlangt zwar etwas mehr an Gebühren, aber Sie können mit dem Prime-Angebot auch ein wenig teurer sein als die Konkurrenz.
2. Pflegen Sie Ihre Produkte und Daten!
Bei einem Sortiment von mehreren Tausenden Artikeln ist das eine Sisyphus-Aufgabe. Trotzdem: Eine ordentliche Artikelanlage auf Amazon ist schon die halbe Miete. Versuchen Sie bei jedem Artikel so viele relevante Informationen wie möglich zu hinterlegen. Amazon hat erst kürzlich die Keyword-Suche optimiert. Händler haben nun die Möglichkeit bis zu 1000 Suchwörter hinterlegen. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass der Artikel in der richtigen Kategorie hinterlegt ist. Kunden werden eine Zitronenpresse eher weniger in der Baumarktabteilung vermuten.
3. Optimieren Sie Ihre Bilder auf Amazon!
Artikel verkaufen sich erfahrungsgemäß zum großen Teil auch über das Produktfoto. Zudem wird die Auffindbarkeit des Produktes erheblich verbessert. Achten Sie beim Hauptbild auf einen weißen Hintergrund. Der Artikel selbst muss dabei ausgeschnitten sein. Fügen Sie dem Produkt Anwendungsfotos für den Artikel bei.
4. Achten Sie auf Ihre Händler- und Produktbewertungen!
Händler- und Produktbewertungen können oftmals ungerechtfertigt sein. Analysieren Sie Ihre Sellerperformance und beanstanden Sie Feedbacks, für die Sie nicht die Verantwortung tragen. So können Sie beispielsweise nicht verantwortlich sein für Fehler oder Verspätungen im FBA-Versand, die von Amazon selbst verursacht wurden. Für FBA-Fehler übernimmt Amazon komplett die Verantwortung. Zudem wäre es zu empfehlen, dass Sie ungerechtfertigte Produktbewertungen kommentieren und ggf. versuchen den Kunden zu kontaktieren. Oftmals kann durch eine kurze Erklärung oder Ersatzlieferung der Kunde zufriedengestellt oder Missverständnisse aus der Welt geräumt werden.
5. Eigenmarken!
Amazon selbst empfiehlt Händlern inzwischen OEM-Produkte. Es besteht immer die Gefahr, dass sich auf Produkten, die Sie auf Amazon angelegt und entwickelt haben, nach einiger Zeit die Konkurrenz setzt. Es gibt bei Eigenprodukten aber keine direkte Konkurrenz. Des Weiteren können, bei erfolgreicher Einführung, höhere Margen kalkuliert werden.
Derzeit wird schon 1$ von 10$ der jüngsten Generation in Amerika online ausgegeben und dieser Trend wird mit großer Sicherheit noch steigen. Seller können mit diesen Maßnahmen Ihren Umsatz auf Amazon steigern und somit am wachsenden E-Commerce-Business partizipieren.
Marktplatz1 wünscht ein erfolgreiches, wachstumsstarkes Amazonjahr 2016! Was sind Ihre Trends bzw. Ziele für Amazon im Jahr 2016?
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