Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Suche nach einer neuen Uhr. Wie nehmen Sie die Suche danach in Angriff und wo setzen Sie den Kauf um? Online oder offline? Der klassische Prozess und somit die Suche nach einem Produkt beginnt heute fast immer im Internet.

Was Chanel kann, kann Amazon schon lange

Fast jeder nutzt als erstes die Google Suchfunktion und oft im zweiten Schritt dann die Suchfunktion auf Amazon. Je nach Art des Produktes stellen aber auch andere Kanäle wie Pinterest und Instagram eine viel bessere Plattform für z.B. Fashion dar. Wie nutzen also Marken und sogar Marktplätze wie Amazon diesen Trend für den Verkauf ihrer Ware?

Dass Marken wie Hugo Boss oder Chanel ihre Produkte auf Instagram promoten ist schon lange nichts Neues mehr. Mit tollen Produktbildern in hoher Qualität, Influencern und einem starken Team aus Fotograf, Model und MakeUp Artist dahinter, generieren die Unternehmen nicht nur hohen Traffic auf ihrer Website sondern kurbeln durch den Insta Shop auch ihre Sales an.

Diese Chance nutzen mittlerweile auch Marktplätze wie Amazon und Co. um die Produkte anderer Marken aber auch ihre Eigenen zu pushen – Customer Journey in Perfektion.

Facebook und Instagram als Vertriebskanal

 Accounts mit einem klaren Zielgruppenfokus haben die Möglichkeit global ihre Kunden in Sekundenschnelle zu erreichen – so werden oft belächelte Instagramprofile zu echten Umsatztreibern.

So testet auch Amazon klickbare Mode auf dem Instagram Profil Amazon Fashion. Was dort in Flat Lays oder von Influencern und Models präsentiert wird, kann mit einem einfachen Klick über Amazon gekauft werden. Damit passt sich Amazon nicht nur dem aktuellen Trend im eigentlichen Sinn, sondern auch auf Vertriebsebene an.

Momentan wird Amazon Fashion in den USA, Indien und Europa getestet, der Prozess ist jedoch noch nicht ganz optimiert und User Experience freundlich aufbereitet. Besucht man Amazon Fashion EU und scrollt durch den Feed stellt man schnell fest, dass das Profil nicht mit Instagram Shop verbunden ist. Das Vorgehen ist ein Anderes: Oben in der Bio befindet sich ein Link mit dem sich ein Likeshop (Feature von Dash Hudson) öffnet indem der gesamte Feed nochmal abgebildet wird.

Screenshot: Amazon Fashion Europe Likeshop

Screenshot: Amazon Fashion Europe Likeshop

Klickt man im nächsten Schritt auf ein Bild, öffnet sich ein Fenster in dem das Bild nochmal etwas vergrößert gezeigt ist. Auf dem Produkt erscheint eine klickbare Nummer die den User dann wiederum in diesem Beispiel auf die Website von Amazon.de weiterleitet.

Screenshot: Amazon Fashion Europe Likeshop

Screenshot: Amazon Fashion Europe Likeshop

Screenshot: Amazon Fashion Amazon

Screenshot: Amazon Fashion Amazon

Bei dem jetzigen Prozess muss der Kunde zwar noch ein paar Klicks zu viel machen, er gelangt aber trotzdem schnell zu dem Produkt ohne vorher selbst die Fülle an Produkten durchforsten zu müssen. Ein vereinfachter Prozess für den Kunden der jedoch noch nicht vollends optimiert ist.

Auf Amazon Fashion Indien und Amazon Fashion USA ist das Prinzip mit dem separaten Likeshop übrigens das Selbe.

Influencer verkaufen Produkte von Amazon

 Durch den bisherigen Erfolg von Shoppable Posts und den Profit den Influencern dadurch für Unternehmen generiert haben, könnte das ganze Prozedere für Amazon in Zukunft soweit gebracht werden, dass jeder Influencer seinen eigenen Likeshop hat. Davon profitieren natürlich auch Seller und Vendoren. Das Prinzip wird deutlich wenn man sich das Beispiel von Amazon Fashion Europe und der Influencerin Anuthida anschaut.

Screenshot: Anuthida Instagram

Screenshot: Anuthida Instagram

In diesem Post macht die Influencerin deutlich, dass sie Fashion Pieces von Amazon Fashion Europe trägt und man zu den Teilen gelangt wenn man auf den Link in ihrer Bio klickt. Letztendlich wird man zu Amazon.de weitergeleitet und kann direkt das Outfit und alle anderen Favoriten von Anuthida shoppen.

Screenshot: Amazon Fashion Europe I Anuthida

Screenshot: Amazon Fashion Europe I Anuthida

Direkt zum Anfang das Fundament schaffen

Als Marke oder auch als Marktplatz muss man da sein wo die Zielgruppe ist. Und ist das Produkt aus dem Segment Fashion ist der Kunde definitiv auf Instagram und Pinterest unterwegs. Deshalb gehört zum Aufbau einer Eigenmarke auch das Aufsetzen von relevanten Social Media Kanälen und der Aufbau einer starken Community.

Amazon Fashion hat sich bereits gut auf Instagram etabliert und promotet sowohl eigene als auch Produkte anderer Marken indem ein eigener Likeshop aufgebaut wurde. Der Teil der Amazon Kunden der an Fashion interessiert ist, ist in jedem Fall auf Instagram aktiv und so hat Amazon einen relevanten Teil in Social Media verlagert und spricht die Zielgruppe direkt dort an wo sie sich auch in ihrer Freizeit befindet.

Amazon ist sicherlich auf einem guten Weg sich in der Fashionwelt zu etablieren und ist auch auf Vertriebsebene am Puls der Zeit.

Constanze Wolff
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