Donald Trumps Großprojekt: die 2018er Steuerreform in den USA

Die Steuerreform in den USA wurde im Dezember letzten Jahres vom US-Senat endgültig verabschiedet. Viele Änderungen werfen natürlich auch für Online-Händler, die auf dem amerikanischen Kontinent Geschäfte machen, eine Menge Fragen auf.

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Neuerungen – und warum es sich für deutsche Online-Händler lohnt, über eine Unternehmensgründung in den USA nachzudenken.

Signifikante Steuersenkung in den USA

An erster Stelle ist natürlich die Steuersenkung zu nennen, die die 2018er Steuerreform in den USA mit sich bringt. Lag die Körperschaftssteuer in den USA bisher noch bei 35 % – der höchste Wert unter allen Industriestaaten – so sinkt sie nun auf 21 %. Zusammen mit bundesstaatlichen und kommunalen Steuern liegt der tatsächliche Wert bei 26,5 % und damit knapp unter dem durchschnittlichen Satz der EU-Staaten (derzeit 26.9 %).

Die Befürworter der 2018er Steuerreform in den USA argumentieren, dass es für Unternehmen weniger attraktiv wird, ihre steuerpflichtigen Einnahmen, zum Beispiel durch Fusionen mit nicht-amerikanischen Unternehmen, ins Ausland zu verlagern.

Auswirkungen der Reform auf europäische Unternehmen

Auch große europäische Unternehmen mit Standorten in den USA begrüßen prinzipiell die Steuersenkung. Grund: Sie gehen davon aus, dass die Steuerreform zu einer Aufwertung der amerikanischen Währung bzw. einer Preissteigerung in den USA führt, die die höhere Besteuerung von ausländischen Importen in den USA (über)kompensieren dürfte.

Allerdings können kurzfristig auch hohe negative Effekte auftreten, da Unternehmen Verluste aus den Vorjahren nicht mehr vollständig geltend machen können. Dies wird bei Unternehmen, wie zum Beispiel Barclays, Credit Suisse oder Shell, nach ersten Schätzungen zu kurzfristigen Verlusten von 1 – 3 Milliarden US-Dollar führen.

Unternehmenssteuer USA vs. Deutschland

Vergleicht man die Unternehmenssteuer USA vs. Deutschland, liegen die USA in Zukunft ebenfalls klar vorn. Die Körperschaftssteuer liegt hierzulande bekanntlich bei 15 %. Dazu kommen bezogen auf den Steuerbetrag 5,5 % Solidaritätszuschlag. Last not least ist auch noch die Gewerbesteuer zu entrichten. Der sogenannte Hebesatz wird von jeder Kommune dabei individuell festgelegt, wodurch sich für die Bundesrepublik kein einheitlicher Steuersatz errechnen lässt. Insgesamt muss ein deutscher Unternehmer aber von einem Steueranteil von ca. 30 % des zu versteuernden Einkommens ausgehen. Anders gesagt: Der Steuersatz ist in den USA etwa 3 % niedriger. Dies ist aber bei weitem nicht der einzige Vorteile einer Unternehmensgründung in den USA werden. Wichtige Informationen dazu am Ende dieses Artikels.

Weitere Änderungen durch die Steuerreform in den USA

Die Reform bringt noch eine Reihe weiterer Änderungen auf den Weg, zum Beispiel ab welcher Größe Unternehmen sich zwischen einer Einnahme-Ausgaben-Rechnung und einer periodengerechten Abrechnung entscheiden können. Auch neue Regelungen zur Abschreibung kurzlebigen Anlagevermögens oder zur Versteuerung im Ausland erzielter Gewinne wurden getroffen.

Allerdings können selbst Spezialisten bisher noch keine konkreten Angaben machen, wie sich die Steuerreform – ein Gesetzestext mit 650 Seiten – im Detail auf den unternehmerischen Alltag auswirken wird. In einem sind sich die Experten aber einig: Die Situation wird sich für Unternehmer wesentlich verbessern.

Fünf Gründe, ein Unternehmen in den USA zu gründen

Die Gründung in den USA kann aus mehreren Gründen finanziell sehr attraktiv sein:

  1. Steuerlast: Spätestens die signifikante Steuersenkung in den USA macht die Gründung eines Unternehmens attraktiver als je zuvor. Außerdem ermöglicht sie umfangreiche steuerliche, rechtliche und geografische Gestaltungsmöglichkeiten. So ist beispielsweise die Gründung einer Limited Liability Company (LLC) oder Corporation in Florida anonym, ohne Stammkapital und auch als Einzelperson möglich – und das Privatkapital des Gründers bleibt geschützt.
  2. Verwaltungskosten: Grundsätzlich sind die Verwaltungskosten amerikanischer Unternehmen deutlich niedriger als die deutscher. Dazu trägt u. a. die deutlich einfachere Buchführung bei. Spesen und Geschäftsausgaben lassen sich beispielsweise deutlich einfacher ansetzen, komplizierte Diskussionen mit dem Finanzamt entfallen. Auch können Gründer beispielsweise einen Firmensitz „auf dem Papier“ eröffnen, sind aber dennoch mit Unterstützung eines Büroservices per Telefon oder Post vor Ort erreichbar. Zusammengefasst finanziert sich die Schaffung eines amerikanischen Unternehmens durch die erzielbaren Einsparungen häufig selbst.
  3. Produkthaftung: Die Gründung einer amerikanischen Tochtergesellschaft, die den Vertrieb in den USA übernimmt, kann das Aktivvermögen einer ausländischen Firma effektiv vor einer möglichen Klage in den USA schützen.
  4. Geschäftskonto: Durch die Gründung eines Unternehmens in den USA besteht die Möglichkeit, ein amerikanisches Geschäftskonto zu eröffnen. Das erleichtert die operativen Prozesse spürbar und spart Gebühren.
  5. Liquidation: Eine amerikanische Gesellschaft kann im Falle eines Falles auch einfach wieder geschlossen werden – ein deutlicher Unterschied zu Deutschland, wo eine Liquidation bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen kann. Auch die Kosten sind im Vergleich zu Deutschland, wo sogar eine Besteuerung stiller Reserven möglich ist, sehr viel niedriger.
    BLACKTUNA: ihr Partner bei der Unternehmensgründung

Die Gründung eines amerikanischen (Tochter-)Unternehmens ist mit vielen Chancen, aber auch Herausforderungen verbunden. Das Team von BLACKTUNA berät zusammen mit einem kompetenten Partnernetzwerk bereits seit vielen Jahren Online-Händler, die eine Unternehmensgründung in den USA ins Auge fassen. Der Fokus liegt dabei auf maßgeschneiderten Lösungen, die unseren Kunden die größten Vorteile sichern und gleichzeitig Risiken minimieren.

Ansgar Thüne